Neue Installation: Quantencomputer – Heiliger Gral oder Büchse der Pandora?

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Die genaue Funktionsweise eines Quantencomputers müssen oder können wir als Laien vielleicht nicht verstehen. Selbst Genies konnten dieser seltsamen Kraft der Quanten nicht folgen. Albert Einstein sprach von der „spukhaften Fernwirkung“ und meinte damit das rätselhafte Erscheinen und Wirken der Quanten. Von „Schrödingers Katze“ hat der ein oder andere Laie schon gehört. Hierbei handelt es sich um ein Gedankenexperiment des Physikers Erwin Schrödinger, der schon 1935 versuchte zu belegen, dass in der Quantenwelt mehrere Zustände gleichzeitig möglich sind. Die Katze ist in dem geschlossenen System der Quantenwelt sowohl tot als auch lebendig, erst in dem Moment des Einwirkens eines äußeren Faktors, entscheidet sich in welchem Zustand sie sich befindet Was ein Quantencomputer bewirken kann ist kaum zu begreifen. Die unglaubliche Rechengeschwindigkeit eröffnet völlig neue Möglichkeiten: Er begnügt sich nicht nur mit dem Binärcode 0 und 1, sondern kann viele Zustände gleichzeitig annehmen, indem er statt Bits sogenannte Qubits verwendet.Die uns überholende Digitalisierung, die digitale Kreissäge also, wird uns mit der unglaublichen Rechengeschwindigkeit des Quantencomputers in einem Maße in die Zukunft katapultieren, dass die Menschheit vor unvorstellbaren Veränderungen stellen wird. So haben beispielsweise die Ingenieure von Google an Quantencomputern mit noch geringer Leistung in unglaublichen 200 Sekunden Berechnungen angestellt, für die die schnellsten herkömmlichen Computer dieser Welt 10.000 Jahre benötigt hätten. Das Werk drückt die Gefahren aus, die mit der Weiterentwicklung und Entfesselung eines Quantencomputers verbunden sind. Symbolisch warnt die Büchse der Pandora vor den möglichen Übeln, die über uns kommen können. Die Büchse der Pandora enthielt jedoch auch die Hoffnung. Wir sind dem Quantencomputer also nicht hilflos ausgeliefert. Der janusköpfige Engel, einerseits christliches Symbol des Guten, andererseits diabolische Fratze. Wir wissen nicht, worauf wir uns einlassen, es besteht die Möglichkeit unglaublicher Erkenntnisse und Fortschritte, schwerste Krankheiten werden heilbar, die Ernährung der Weltbevölkerung wird gesichert. Die diabolische Seite des Gesichts warnt vor der Übernahme der Weltherrschaft durch nicht mehr zu kontrollierende Quantenintelligenz. Mit Hilfe von Quantencomputern könnte aber auch die Menschheit gerettet werden. Es ist fraglich, ob die Menschen es noch aus eigener Anstrengung schaffen können, mit den Veränderungen des Klimas zu leben. Quantencomputer können mit ihren Rechenkapazitäten die Erde vor der Klimakatastrophe retten, indem sie helfen eine Lösung zu finden.

Die Musik
Der Quantencomputer, ein Fluch oder Segen? Diese Frage stellt das Video-Objekt des Dortmunder Künstlers Benny Fusillo in eindringlichen Bildern. Diesen Bildern stellt Komponist und Dipl. Physiker Paul eine ambivalente Klangkulisse in a-Moll gegenüber – oder hören wir vielleicht auch Melodien in optimistischerer Durtonart? Ebenso wechseln ruhige Passagen mit hektischer, schon chaotisch anmutender Betriebsamkeit. Den Takt gibt die Technik an und die Geräusche führen uns durch die Entwicklungsgeschichte des Computers: zuerst der Rhythmus von Relais, mit denen auch der erste programmierbare Computer der Welt, entwickelt von Konrad Zuse in den 40er Jahren, funktionierte, gesteigert durch Synkopen auf dem IBM 029 Lochkartenlocher mit dem der Komponist 1977 sein erstes Computerprogramm schrieb, das auf einem IBM-Großrechner ausgeführt werden sollte, bis hin zum regelmäßigen Takt einer elektromechanischen Telefonzentrale.
Sind die Himmelsklänge, die mit einem Ton in der „falschen“ Tonart enden, ein Glockenspiel oder doch nur das verfremdete Signal, mit dem der Kartenlocher vor dem Zeilenende warnte?
Der Klang eines Modems, das über die Telefonleitung die Verbindung zum Internet herstellte, kommt vielleicht noch manchem Computerbegeisterten der Generation 50+ bekannt vor. Er steigert sich zum Höhepunkt, in dem die Büchse der Pandora geöffnet wird. War es schon der Anfang vom Ende, das Computernetzwerk für alle verfügbar zu machen? Ist die virtuelle Katze, die Schrödinger als Beispiel für den Einfluss des Beobachters auf sein Messergebnis erfand, noch lebendig oder bereits verstorben, klanglich symbolisiert durch das Abschaltgeräusch einer Festplatte namens Fireball, in den späten 90er Jahren von der Firma Quantum Technologies produziert.
Das Ende des Videos stellt dieselbe Frage, die schon am Anfang aufgeworfen wurde: Führt die neue Technologie zum Guten oder zum Bösen?
Den Schlusspunkt setzt ein Fernschreiber Marke Teletype Modell 33 der in den Jahren 1963 bis 1981 produziert wurde. Fernschreiber waren für lange Zeit das wichtigste Medium zur schnellen schriftlichen Kommunikation. Erfunden und entwickelt wurde die Technologie dazu Anfang des 20. Jahrhunderts, also zur gleichen Zeit, als auch Physiker wie Planck, Einstein, de Broglie, Heisenberg und Schrödinger den Grundstein zu Quantentheorie legten.

Video: Blickfänger Filmproduktion